FAST FORWARD AWARD 2017 - ADAPTIVE RAUMAKUSTIK

DER ERSTE CAMPUS WIEN - NEUE ARBEITSWELTEN

Die Erste Bank legte im Jahr 2011 den Grundstein für ein außergewöhnliches und bislang in Österreich einzigartiges Projekt: Am Quartier Belvedere in Wien sollten in einem High-Tech-Bürogebäude etwa 4.500 MitarbeiterInnen auf rund 65.000 m² Fläche perfekte Rahmenbedingungen für effizientes und flexibles Zusammenarbeiten geboten bekommen. Als bevorzugte Layouts wurden Großraumbüros gewählt.

Im Jahr 2012 wurde das Ingenieurbüro Akustik-Design von der Erste Bank beauftragt, exzellente raumakustische Bedingungen in den Großraumbüros aus Glas und Beton zu schaffen – am Erste Campus Wien.


BETON UND GLAS IM GROSSRAUM

Großraumbüros als bevorzugte Layouts - ein Paradoxon?

Auf den ersten Blick: Ja! Insbesondere deswegen, weil zur Generierung der transparenten Architektur hauptsächlich folgende Materialien verwendet werden sollten: Beton und Glas.

Bei einer maßgeblichen Verwendung von Beton und Glas entstehen sehr hellhörige Räume, die als Großraumbüro nicht nutzbar sind! Um das Ziel höchster raumakustischen Qualität im Erste Campus Wien zu erreichen war es also erforderlich, neue Wege im akustischen Optimierungsprozess zu gehen: die Entwicklung höchst schallabsorbierender Ausstattungsobjekte.


DIE ENTWICKLUNG DES FALTERS

Die Entwicklung der Falter-Technologie fand auf Grundlage theoretischer Berechnungen (Schallausbreitung an dünnen Grenzschichten und in porösen Strukturen) und experimenteller Untersuchungen (Experimente im Alpha-Room, Intensitätsana- lysen, akustische Kamera) statt. Als primärer Innovationsalgo- rithmus wurde die TRIZ-Theorie angewandt.

So wurde es möglich, nach etwa einem Jahr Forschungs- und Entwicklungsarbeit ein neu entwickeltes Absorberelement vorzustellen: den Falter.


DIE ANWENDUNGSGEBIETE DES FALTERS

Das primäre Anwendungsgebiet der Falter-Technologie ist das Großraumbüro. Beispielsweise erfordern Bürozonen mit regem Telefonbetrieb sehr hohe Schallabsorptionsgrade um die gegenseitigen Störungen zu minimieren. Besprechungsräume sollten so klingen, dass leiseste Nuancen in der Sprache gehört werden können. Videokonferenzräume erfordern 100 % klares Sprachverstehen am anderen Ende der Konferenzleitung.

Der Einsatz des Falters führt zu markanten raumakustischen Verbesserungen in all diesen Bereichen von Großraumbüros. Bei minimalem Material- und Flächenaufwand und geringer Beeinflussung der Lichtführung und Architektur.


DER INNOVATIONSGEHALT DES PROJEKTS

Innovationsmerkmal Nummer 1: Hohes Adaptionsvermögen hinsichtlich sich verändernder Büro- und Raumlayouts. So kann beispielsweise ein vorzugsweise für konzentriertes Arbeiten verwendeter Bürobereich (hohe akustische Privatheit) durch eine einfache Drehbewegung des Falters in einen akustisch optimierten Besprechungsbereich umgewandelt werden.

Innovationsmerkmal Nummer 2: Ausgesprochen starke akustische Absorptionseigenschaften. So können mit einer geringen Stückzahl an Falter-Elementen pro Flächeneinheit hohe raumakustische Qualitäten für verschiedenste Nutzerbedürfnisse des Großraumbüros erreicht werden.


NUTZEN DER INNOVATION FÜR DEN KUNDEN

Nutzergruppe Nr. 1 - Architekten: Der Falter, ein „akustisches Chamäleon“, gibt Architekten die Gelegenheit, akustisch perfekt auf viele Nutzungsvarianten abgestimmte Räume zu entwickeln.

Nutzergruppe Nr. 2 - Bauherren: Die deutlich besseren Absorptionswerte des Falters erzeugen eine exzellente Raum- akustik. Durch die Mehrfachnutzung wird die Bürofläche markant verkleinert. Die Investitionskosten sinken drastisch.

Nutzergruppe Nr. 3 - NutzerInnen: Die einfache Bedienung der Falter-Technologie generiert die gewünschte akustische Raumqualität durch eine simple Drehbewegung der Falterflügel.


HÖCHSTE ZUFRIEDENHEIT AM ERSTE CAMPUS

Die verschiedenen nutzerspezifischen Vorteile bestätigen sich im Projekt „Erste Campus Wien“: Sowohl der Auftraggeber als auch die im Projekt verantwortlichen Architekten und die heute in den Büroräumlichkeiten tätigen Menschen bezeichnen die raumakustische Qualität als sehr zufriedenstellend.

Der gezielte Einsatz der Falter-Technologie macht dies möglich.